BBS-Newsletter Nr. 16
Newsletter #16 (07/2022)
Liebe bbs-Mitglieder,
liebe Leserinnen und Leser des Newsletter,
eine spannende Jahrestagung in München liegt hinter uns und getreu dem Motto „Nach der Tagung ist vor der Tagung“ laufen bereits die Vorplanungen für die Jahrestagung 2023 in Berlin.
Nun steht erst einmal die Urlaubs- und Ferienzeit bevor; vom 13.08. - 04.09.2022 ist die Geschäftsstelle nicht besetzt.
Nach zahlreichen Zertifizierungen zur Fachkraft für Betriebliche Soziale Arbeit (bbs) freuen wir uns auch in der zweiten Jahreshälfte auf weitere Anträge.
Die Deutsche Gesellschaft für Beratung (DGfB) plant ein Forschungsprojekt zur „Erstellung des Deutschen Qualifikationsrahmens Beratung“. Mitglieder des bbs können an der Studie mitwirken.
Im Rahmen der Lunch Lecture freuen wir uns nach der Sommerpause (am 08. September) auf den Beitrag von Prof. Baumgartner zum Thema „Leistungen, Ergebnisse und Nutzen der Betrieblichen Sozialen Arbeit belegen“.
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir eine erholsame Sommerpause.
Viele Grüße
Gerd Dworok
Christine Jahn
Martin Klein
Christof Korn
Ute Seemann-Herbst
Marion Nettels
INHALT
1. Rückblick Jahrestagung 2022 – Vorschau Jahrestagung 2023
2. Zertifizierung zur Fachkraft für Betriebliche Soziale Arbeit (bbs)
3. Deutsche Gesellschaft für Beratung (DGfB) - Forschungsprojekt
4. Neue Mitglieder
5. Interviewreihe
6. Lunch Lecture am 08. September 2022
7. Möchten Sie im Rahmen einer Lunch Lecture ein Thema vorstellen?
8. Prämierungsverfahren
9. Neues aus der Betrieblichen Sozialen Arbeit
1. Rückblick Jahrestagung 2022 - Vorschau Jahrestagung 2023
Am 23./24. Juni trafen sich zahlreiche Mitglieder des bbs zur Jahrestagung, die als Videokonferenz in München stattfand.
Grußworte sprachen Bürgermeisterin Verena Dietl und Werner Albrecht, der Geschäftsführer Personal und Soziales der Stadtwerke München. Beide hoben die Bedeutung der Betrieblichen Sozialen Arbeit hervor, die sowohl bei der Stadt München als auch bei den Stadtwerken wesentlicher Bestandteil der guten Personalarbeit ist.
Prof. Dr. Martin Klein führte in das Thema der Jahrestagung ein: „Soziale Verantwortung von Unternehmen - Betriebliche Soziale Arbeit in Zeiten hoher Belastung.“
Warum haben Unternehmen eine soziale Verantwortung? Warum sollten sie sich um die Menschen in ihren Organisationen kümmern, auch wenn Belastungsfaktoren oder psychische Erkrankungen häufig multifaktoriell bedingt sind? Auf diese Fragen gab der Jurist, Autor und langjährige Journalist der Süddeutschen Zeitung Prof. Dr. Heribert Prantl eine Antwort und diskutierte mit den Teilnehmenden.
Den zweiten Tag eröffnete Prof. Dr. Ulrich Hegerl mit dem Beitrag „Depression und Suizidalität im betrieblichen Kontext“. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe stellte sich anschließend den Fragen und diskutierte mit den Teilnehmenden. Leider war die Zeit zu knapp, um alle Fragen zu beantworten. Nachfolgend noch einige Fragen aus dem Chat, die Prof. Hegerl freundlicherweise per E-Mail nach der Tagung beantwortet hat:
Kann aggressives Verhalten auch eine Folge [von Depression] sein?
Hegerl: Depressiv Erkrankte richten die Aggression eher gegen sich und nicht gegen andere.
Wie wirkt denn die Gesprächstherapie, wenn die Ursache einer Depression hauptsächlich Veranlagung bzw. neurobiologisch ist und die Gefühle/Gedanken nicht willentlich verändert werden können?
Hegerl: Äußere Faktoren spielen eine bedeutsame Rolle als Auslöser bei Menschen mit einer Veranlagung zu Depression. Deshalb auch die negativen Folgen der Maßnahmen gegen Corona auf Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung. Sie sind aber nicht die Hauptursache und werden oft in ihrer Bedeutung überschätzt.
Ich arbeite seit 40 Jahren im psychosozialen und klinischen Bereich. Mal sind es die Gene, mal die Psyche, mal eine Mischung aus Beidem. Jetzt steht wieder die Veranlagung im Vordergrund. Sind wir an dem Punkt tatsächlich weitergekommen? Wenn das so ist, darf das für die Unternehmen aber kein Freibrief sein, im Sinne von Schuldzuweisung, sondern Ausgangspunkt, sich um alle Mitarbeiter zu sorgen, egal welchen Problem/Erkrankung auch immer.
Hegerl: Ich würde nicht sagen entweder die Gene oder die Psyche, sondern wie bei einer Medaille mit zwei Seiten sind das komplementäre Sichtweisen. Der Fortschritt ist, dass dieses entweder-oder-Denken verlassen worden ist.
Würden Sie eine Unterscheidung zwischen reaktiver und endogener Depression machen?
Hegerl: Diese Unterscheidung ist verlassen worden. Das Modell der Medaille mit zwei Seiten erklärt, warum das sich ergänzende Sichtweisen sind und immer sowohl psychosoziale als auch biologische Faktoren eine Rolle spielen.
Die Dateien zur Jahrestagung werden im Mitgliederbereich hinterlegt.
Alle Teilnehmenden haben die Möglichkeit an der Evaluation zur Veranstaltung teilzunehmen – den Link haben Sie am 03. Juli per E-Mail erhalten. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.
Vorschau Jahrestagung 2023 in Berlin:
Die Vorplanungen für die nächste Jahrestagung laufen bereits. Weitere Informationen erhalten Sie, sobald der Termin feststeht.
2. Zertifizierung zur Fachkraft für Betriebliche Soziale Arbeit (bbs)
Persönliche und korporative Mitglieder des Verbands haben die Möglichkeit, sich seit Ende 2021 zur Fachkraft für Betriebliche Soziale Arbeit (bbs) zertifizieren zu lassen.
Hinweis: Für Mitglieder, die in der Betrieblichen Sozialen Arbeit tätig sind und nicht zu den Berufsgeheimnisträger:innen gem. §203 StGB zählen, besteht die Möglichkeit, sich die Pflicht zur Verschwiegenheit mit dem Antrag zur Verschwiegenheitsverpflichtung bestätigen zu lassen.
Der Countdown läuft - SAVE THE DATE 31.12.2022 Für alle Mitglieder, die sich nicht gemäß Zertifizierungsrichtlinie zertifizieren lassen können, gelten bis Jahresende die Übergangsregelungen für persönliche Zertifizierungen. |
bbs-Mitglieder finden die Anträge für das personalisierte bzw. institutionelle Qualitätszertifikat sowie die Verschwiegenheitsverpflichtung und Übergangsregelung im internen Mitgliederbereich der Homepage.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
In den letzten Monaten erhielten persönliche Mitglieder nach erfolgreicher Zertifizierung das personalisierte Qualitätszertifikat sowie das Qualitätssiegel.
3. Deutsche Gesellschaft für Beratung (DGfB) - Forschungsprojekt
zur Erstellung des Deutschen Qualifikationsrahmens Beratung (vgl. qualifikationsrahmen-beratung.de).
Möchten Sie mitwirken? Dann melden Sie sich bei der Geschäftsstelle des bbs bis Ende August 2022 per E-Mail (geschaeftsfuehrung@bbs-ev.de).
Im Rahmen des Forschungsprojekts der DGfB ist zum einen eine sog. „Delphi-Studie“ geplant (quantitativ mit Onlinefragebogen) und zum anderen Expert:innen-Workshops (qualitativ als Gruppendiskussion per Videokonferenz).
In der Delphi-Studie geht es darum, dass Expert:innen der rund 25 Mitgliedverbände der DGfB (der bbs ist Mitglied) einen Onlinefragebogen bearbeiten und zu Aspekten, die zu guter Beratung und gutem Beratungshandeln gehören, eine Einschätzung abgeben. Fünf Mitglieder des bbs können mitwirken.
Die Expert:innen bekommen den Onlinefragebogen zu zwei, eventuell drei Zeitpunkten vorgelegt. Die erste Befragung ist ab Mitte Oktober 2022, die zweite ab Mitte Dezember 2022 und eine eventuelle dritte Befragung ab Mitte Februar 2023 geplant. Es hängt von den Ergebnissen der ersten und zweiten Befragung ab, ob eine dritte Befragungsrunde sinnvoll ist. Der Fragebogen ist differenziert und erfordert etwa 2-4 Stunden zur Bearbeitung. Die Arbeit daran kann in der zweiwöchigen Befragungsperiode abgespeichert und wieder fortgesetzt werden. Die Befragung erfolgt anonym, d.h. in der Ergebnisdarstellung ist nicht erkennbar, welche Einschätzungen von welchen Personen vorgenommen wurden.
In den Expert:innen-Workshops geht es darum, die Ergebnisse der Delphi-Studie und mögliche Kompetenzfeststellungsverfahren zu diskutieren. Die Workshops finden als Gruppendiskussion per Videokonferenz Mitte/Ende April 2023 statt. Aus dem bbs kann ein Mitglied teilnehmen. Dies kann eine Person sein, die bereits an der Delphi-Studie teilgenommen hat. Zur Auswertung werden die Workshops aufgezeichnet und anonymisiert transkribiert.
4. Neue Mitglieder
Willkommen im Netzwerk des bbs! Wir begrüßen die neuen persönlichen Mitglieder und die institutionellen Mitglieder mit den Kolleg:innen im Bundesfachverband Betriebliche Sozialarbeit e. V. und freuen uns auf die Zusammenarbeit!
5. Interviewreihe
Die Interviews bieten uns als Bundesfachverband Betrieblicher Sozialer Arbeit die Möglichkeit, politische, juristische, wissenschaftliche, journalistische oder gesellschaftliche Expertisen zu erhalten. So kann ein vertiefter und multiperspektivischer Einblick in die Thematik der sozialen Verantwortung in Organisationen gewonnen werden, wobei das Wechselspiel zwischen hohem Abstraktionsniveau der Antworten und den Schilderungen persönlicher Erfahrungen ganz essenziell zur Horizonterweiterung beiträgt. Auf unserer Homepage können Sie sich jeweils die gesamten Interviews sowie einzelne Passagen daraus anschauen.
Neu in der Interviewreihe: bbs-Interview mit Prof. Dr. Heribert Prantl:
In seinen Publikationen hat sich Prof. Prantl kritisch mit dem Thema einer grenzenlosen Ökonomie und dem Digitalkapitalismus auseinandergesetzt. Die soziale Verantwortung von Unternehmen begründet Prantl damit, dass Unternehmen Teil der Gesellschaft sind und die Wirtschaft im Dienst des Menschen, nicht ausschließlich des Profits zu stehen habe. So könne eine Win-Win-Situation entstehen:
Arbeitnehmer:innen, die sich wohlfühlten, leisteten auch gute Arbeit.
Die Betriebliche Soziale Arbeit müsse sich angesichts der dramatischen Veränderungen der Arbeitswelt aufgrund der Digitalisierung diesen Umwälzungen stellen, fordert Prantl. Er schlägt vor, dass die Betriebliche Soziale Arbeit in jenen Unternehmen, die sie bisher nicht anbieten, etabliert wird.
Das Interview in voller Länge
https://www.bbs-ev.de/interview/bbs-interview-mit-prof-dr-heribert-prantl.html
6. Lunch Lecture am 08. September 2022
Im Juli und August ist Sommerpause. Weiter geht es am Donnerstag, den 08. September von 12:00 bis 13:00 Uhr mit dem Thema «Leistungen, Ergebnisse und Nutzen der Betrieblichen Sozialen Arbeit belegen». Wir freuen uns auf den Referenten Prof. Dr. Edgar Baumgartner von der Fachhochschule Nordwestschweiz (vgl. https://www.fhnw.ch/de/die-fhnw/hochschulen/soziale-arbeit).
7. Möchten Sie im Rahmen einer Lunch Lecture ein Thema vorstellen?
Seit gut einem Jahr finden an jedem 2. Donnerstag von 12:00 bis 13:00 Uhr Lunch-Lectures zu praxisrelevanten Themen der Betrieblichen Sozialen Arbeit statt. Die Rückmeldungen, die wir dazu erhalten sind ausgesprochen positiv. Vielen Dank dafür.
Gerne möchten wir Ihre Themen und Ihre Interessen noch stärker in den Mittelpunkt stellen und Sie aktiv an den Lunch-Lectures beteiligen. Deshalb würden wir uns sehr freuen, wenn auch Sie ein Thema aus Ihrer praktischen Arbeit vorstellen. Womit machen Sie gute Erfahrungen? Was würden Sie gerne weitergeben, damit die Kolleginnen und Kollegen davon profitieren können?
Wir sind davon überzeugt, dass es sich wirklich lohnt, wenn wir uns gegenseitig fachlich unterstützen und freuen uns auf Ihre Rückmeldungen an unsere Geschäftsstelle (geschaeftsfuehrung@bbs-ev.de) oder an Christof Korn (christof.korn@bbs-ev.de), der die Lunch-Lectures koordiniert.
8. Prämierungsverfahren
Wir möchten auch diesen Newsletter nutzen, um noch einmal auf das Prämierungsverfahren des Bundesfachverbands aufmerksam zu machen:
Der Bundesfachverband Betriebliche Sozialarbeit e.V. (bbs) prämiert jährlich bis zu drei wissenschaftliche / akademische Abschlussarbeiten wie z. B. Masterthesen, Bachelor-/Diplom- und Doktorarbeiten, die sich mit Themen aus dem Berufsfeld der Betrieblichen Sozialarbeit beschäftigen.
Die Arbeiten werden durch eine unabhängige Kommission innerhalb von 3 Monaten nach der Einreichung ausgewählt. Die Kommission setzt sich aus Mitgliedern des bbs zusammen.
Lesen Sie hier weiter, um Details u.a. über die Voraussetzungen zu erfahren.
9. Neues aus der Betrieblichen Sozialen Arbeit