Eugen Drewermann (* 20. Juni 1940) ist ein deutscher Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller. Drewermann ist ein wichtiger Vertreter der tiefenpsychologischen Exegese und als kirchenkritischer Publizist tätig.
Eugen Drewermann setzt sich vehement für Menschlichkeit ein und tritt jeglichem Unrecht entschieden entgegen. Seine Fortschrittskritik prangert die zweckrationale Logik an. Menschen dürften niemals als Zweck gesehen werden – für Drewermann eine Selbstverständlichkeit, die aber immer wieder betont werden müsse. Das Wirtschaftssystem werde wie eine Religion betrachtet; die Folge sei, dass die Wertschätzung, die einem Menschen entgegengebracht werde, sich auf dessen Geldbörse beziehe. Auf Unternehmen bezogen kritisiert Drewermann, dass der Sozialstaat die Folgen von Entlassungen trage statt das Unternehmen selbst.
Entscheidungen in Unternehmen veranschaulicht Drewermann mit Hilfe von "Moby Dick". Der Politik wirft er ferner vor, sich als die „Guten“ zu überhöhen und damit alle anderen Meinungen zu dämonisieren. Er diagnostiziert außerdem eine „Pathologie des Sozialen“; die erzeugte Angst führe dazu, dass sich Menschen einen Retter suchten, was zu Disziplinierung und Überwachung führe.